Wir haben es getan und sind losgefahren. Begreifen tue ich das noch nicht in seinem vollen Umfang.
In den letzten Wochen kam alles zusammen, unser Wunderschönes Ortkrug Haus wurde immer leerer - der LKW immer voller. Unsere Sachen verschwanden einfach schubkarrenweise in dem Fahrzeug. Viele Schubkarren! Alles, was nicht in den LKW passt, kam ins Tauschhaus oder in das Haus von Martins Opa. Auch mein geliebter Lada. Es hat mir fast das Herz gebrochen ihn aufzubocken und abzudecken. Zusätzlich habe ich auch bei den Fledermäusen noch jede Erfassungsnacht mitgenommen. Wir waren am Ende beide komplett ausgelutscht uns das Nervenkostüm dünn. Bevor es auf die Fähre nach Schweden geht, machen wir aber noch einen Abstecher für zwei Nächte auf Hiddensee, wo Martins Family gerade Urlaub macht. Angekommen am Parkplatz in Schaprode fing an, was kommen musste. Unsere obligatorische Pechsträhne, die bisher zu jeder Abfahrt zu einer längeren Reise gehört hat, von kaputten Bremsen, über Polizisten die uns die Kennzeichen wegnehmen oder Corona, irgendwas passiert am Anfang immer! Dieses Mal stellten wir mit Entsetzen fest, dass wir unser hinteres Kennzeichen verloren haben. Auf Hiddensee grübelten wir, wie wir am besten vorgehen. Auf dem Rückweg zum Festland stand der Plan: wir lassen uns in Rostock einfach ein neues drucken und scheißen auf die Aufkleber, die auf dem Originalen Schild drauf waren. Ganz aufgeregt, ob wir das Schild bekommen würden, fuhren wir Richtung Rostock. Wir hatten Rügen nicht mal verlassen, da sah ich etwas großes Rechteckiges im Seitenspiegel im hohen Bogen von uns wegfliegen. „Da ist gerade was Großes von uns abgeflogen“ sagte ich zu Martin…was kann das sein? Es sah aus wie eine Solarplatte...ich lächelte in mich rein „aber das kann ja gar nicht sein, das war bestimmt irgendein Müll der über die Straße geflogen ist“. Das Auto, was die ganze Zeit hinter uns drängelte, fuhr plötzlich in einem sehr angenehmen, großen Abstand hinter uns. Wir sollten es vielleicht doch mal überprüfen. Bei der nächsten Haltemöglichkeit mussten wir dann feststellen, ja, es war eine unserer Solarplatten. Das hätte verdammt schief gehen können! Was ein Glück im Unglück! Beim Bergen des Solarpanels riss Martin sich dann im Schritt noch die komplette Hose auf. Damit sollten unsre Startschwierigkeiten hoffentlich ausgeschöpft sein. Das Kennzeichen in Rostock erhielten wir ohne Probleme. Die Fährfahrt und der Grenzübergang liefen auch gut. Wir haben es geschafft, wir sind in Schweden.
Kommentar hinzufügen
Kommentare